Auf den ersten Blick ist es eine Alltagszene, die Peter Litvai da eingefangen hat. Doch bei näherer Betrachtung ein Motiv mit vielen Assoziationen

Fotografiert statt gemalt

Nach Dorle Sturm gestaltet nun Peter Litvai die Karte für Kinder­weihnacht

Neu­er Künst­ler der Spen­den­ak­ti­on „Lands­hu­ter Kin­der­weih­nacht“ wird in die­sem Jahr der Fo­to­graf Pe­ter Lit­vai. Er folgt da­mit der be­kann­ten Ma­le­rin Dor­le Sturm nach, die im Som­mer ge­stor­ben ist. Lit­vai ist da­mit neu­er Mit­tel­punkt der Be- ne­fiz­ak­ti­on, mit der seit vie­len Jah­ren Geld zu­sam­men­ge­tra­gen wird, um Weih­nachts­ge­schen­ke für Lands­hu­ter Kin­der zu kau­fen. Fast ein Jahr­zehnt lang un­terstütz­te die be­lieb­te Ma­le­rin Dor­le Sturm die­se Ak­ti­on, die ihr be­son­ders am Her- zen lag. Doch im ver­gan­ge­nen Jahr konn­te sie das Bild, das sie für die Kin­der­weih­nacht mal­te - und das als Weih­nachts­kar­te ver­kauft wur­de – kaum noch be­en­den.

Als Or­ga­ni­sa­tor der Spen­den­ak­ti­on muss­te sich der Li­ons Club Lands­hut-Wit­tels­bach auf die Su­che nach ei­nem würdi­gen Nach­fol­ger für Sturm ma­chen. Mit dem Fo­to­gra­fen und Ga­le­ris­ten Pe­ter Lit­vai wur­de nun ein viel­ver­spre­chen­der Künst­ler ge­fun­den. Er ist gebürti­ger Un­gar, lebt seit knapp 30 Jah­ren in Lands­hut und zeigt mit sei­nen Fo­tos, die meist in Lands­hut ent­ste­hen, wie sehr ihn die­se Stadt in­spi­riert. Und so ge­lang ihm auch das Fo­to, das auf der diesjähri­gen Weih­nachts­kar­te der Lands­hu­ter Kin­der­weih­nacht zu se­hen ist. Die Kar­te ist be­reits im Han­del erhält­lich. Das Fo­to zeigt ei­ne klei­ne Fa­mi­lie. „Es war im kal­ten Win­ter ver­gan­ge­nen Jah­res. Ich sah die­se drei Men­schen – einen Mann, ei­ne Frau und ihr Kind – mit­ten auf der Thea­ter­straße und war so­fort to­tal fas­zi­niert. Sie stan­den wie auf ei­ner klei­nen In­sel in der Mit­te der Straße, rund­her­um an­de­re Men­schen, doch sie wirk­ten so al­lein. Al­le an­de­ren in ih­rer Um­ge­bung wirk­ten ab­we­send und nicht teil­neh­mend – und mit­ten­drin die­se El­tern, die sich um ihr klei­nes Kind kümmer­ten und die ih­re klei­ne Welt in Ord­nung hiel­ten – ge­nau wie bei Hei­li­ge Fa­mi­lie“, sagt Pe­ter Lit­vai. Als er sich das Bild hin­ter­her ge­nau­er an­ge­schaut ha­be, sei er wie ge­bannt ge­we­sen. „Ei­gent­lich war es ja nur der Schnapp­schuss ei­nes be­son­de­ren Mo­ments, aber es war tatsächlich al­les drin, was zur Weih­nachts­ge­schich­te gehört“, sagt Lit­vai und erläutert sein Bild: An der Sei­te das Schmuck­geschäft – ein Sym­bol der Schätze, die die drei Köni­ge brin­gen. Auch das Kauf­haus, das viel­leicht für die ge­sam­te Ge­sell­schaft ste­he, die an die ei­ge­ne Be­frie­di­gung denkt. Und mit­ten­drin die­se Drei. „Es war berührend ih­re Ver­las­sen­heit zu spüren, gleich­zei­tig aber auch die Ge­bor­gen­heit zu fühlen, die sie aus­strahl­ten. Es ist ein Weih­nachts­mo­tiv, ganz in un­se­rer Zeit ver­an­kert.“

Die Lands­hu­ter Weih­nachts­kar­te, mit de­ren Kauf der Spen­den­topf gefüllt wird, gibt es an vie­len Ver­kaufs­stel­len in Lands­hut, so beim Ver­kehrs­ver­ein, in Buch­hand­lun­gen, in ver­schie­de­nen Apo­the­ken und Geschäften. Be­stel­lun­gen auch über www.Kin­der­weih­nacht-Lands­hut.de oder per Fax un­ter 9236850.