Auf erfolgreiche Jahre kann die Benefizaktion „Landshuter Kinderweihnacht“ zurückblicken: Etwa 700 Familien mit bis zu fünf Kindern wurden bisher durch die Spendenaktion unterstützt. Ein guter Grund für die Organisatoren vom Lions Club Landshut-Wittelsbach zufrieden zurück zu schauen, aber auch ein Antrieb jede neue Spendenaktion mit Elan und Sorgfalt anzugehen. In diesen Wochen beschäftigt sich daher ein Gremium ehrenamtlich tätiger Landshuter damit, was genau mit dem Geld gemacht wird – schließlich möchte jeder, der zum Spendentopf beigetragen hat, das Geld richtig verwendet wissen.
Klares Ziel der Aktion: Es wird Geld erarbeitet, um Kinder zu beschenken, die sonst zu Weihnachten nichts bekämen, weil ihre Eltern in finanzielle Nöte geraten sind. Aufgebracht wird das Geld durch den Verkauf von Weihnachtskarten und mit dem großen Kinderfest im Kloster Seligenthal. Zum Gremium, das für die Verwendung der Spendengelder sorgt, gehören unter anderem Elisabeth Vaum, Lehrerin und Seminarrektorin, sowie Maria Amtmann, Chefin der Landshuter Arbeitsagentur und die Künstlerin Dagmar Pachtner. Vaum erklärt, wie die Benefizaktion arbeitet: „Jedes Jahr werden rund 100 Kinder beschenkt, mit Spielzeugen, Lebensmitteln, Schulbedarf – je nach Bedarf und Wünschen.“ Oft gebe es Gutscheine, die von den Eltern nur für das Erwünschte eingelöst werden können. „Meistens verschenken wir sogar zwei Gutscheine“, verrät Vaum, für die gesamte Familie einen Lebensmittelgutschein und extra einen für die speziellen Wünsche der Kinder, „jede Familie darf sich wünschen, was sie haben will.“ Doch Spielzeugwünsche seien gar nicht so oft dabei, „in der Mehrzahl wünschen sich die Familien, auch die Kinder, Kleidergutscheine,“ erzählt die Rektorin. Damit das Geld bei den Richtigen ankommt und für das Richtige ausgegeben wird, werden alle Geschenke und Gutscheine genauestens „dokumentiert, bleiben aber dennoch anonymisiert“. Was genau für die Gutscheine erstanden wird, das liegt letzten Endes in der Hand der Eltern.
Vaum spricht damit das dahinter stehende Problem an, an die richtigen Familien zu kommen, an die, die wirklich Hilfe brauchen. Die Auswahl finde deshalb in Zusammenarbeit mit sozialen Institutionen von Stadt und Landkreis statt. Denn „wir wissen ja nicht, welche Eltern tatsächlich bedürftig sind“. Der einfachste Weg, um berücksichtigt zu werden, ist ein Antrag bei einer sozialen Institution zu stellen, beispielsweise bei der Lebenshilfe, der AWO, dem Haus International oder der Erziehungshilfe. „Die Listen, die da entstehen, werden uns vermittelt“, erklärt die Rektorin, „diese Institutionen filtern für uns vor, wir kriegen die Listen erst danach zu sehen.“ Ein Grund dafür sei auch, dass es Familien gebe, die sich bei mehreren Stellen melden. Maria Amtmann, Leiterin der Arbeitsagentur: „Gerade an die Bescheidenen würden wir sonst oft gar nicht herankommen, sie heben erst gar nicht die Finger. Die sozialen Institutionen schlagen uns dann auch diese Familien vor und sorgen dafür, dass sie überhaupt einen Antrag stellen.“ Der Hauptteil des Geldes wird durch den Verkauf von Weihnachtskarten gefüllt: Dieses Jahr steuert Peter Litvai als Nachfolger der verstorbenen Künstlerin Dorle Sturm ein Bild bei, das gedruckt auf Karten in vielen Geschäften zu kaufen ist – ein Foto aus der Landshuter Innenstadt, auf dem er eine Szene heraushebt – scheinbares Alltagsleben – doch für ihn ein modernes, erst durch tieferes Wahrnehmen spürbares Abbild unserer Weihnachtsgeschichte.
Das Herz der Kinderweihnacht ist schließlich das Fest in Seligenthal. Die Klosterschule am Bismarckplatz soll am Samstag, 30. November, ab 11 Uhr wieder in einen fröhlichen Ort des Lachens und der Besinnung verwandelt werden. 400 Kinder werden singen, tanzen, spielen und so zu der Spendenaktion beitragen. Zudem gibt es eine Kinderwerkstatt, eine Tombola, Brotzeiten und Kuchen. Der Erlös fließt ebenfalls in den Spendentopf. Unter den Ehrenamtlichen , die an diesem Tag das „Festpersonal“ stellen, wird auch die Künstlerin Dagmar Pachtner sein, die ebenfalls zum Spendengelder-Gremium gehört. Am Tag des Kinderfestes wird sie Kindern vorlesen. Was ihr besonders wichtig ist an diesem Tag: „Die Kinder wissen, wofür sie da in Seligenthal auftreten, wofür sie das überhaupt tun.“
Info
Die Weihnachtskarte gibt es beim Verkehrsverein, in Buchhandlungen, verschiedenen Apotheken und Geschäften. Bestellungen sind auch unter www.Kinderweihnacht-Landshut.de möglich. Wer eine direkte Spende beitragen möchte, kann einen Beitrag auf das Konto des „Hilfswerks des Lions Clubs Landshut-Wittelsbach e.V.“ überweisen, Stichwort „Landshuter Kinderweihnacht“, Deutsche Bank, BLZ 70070010, Kto.-Nr. 8773525)